Herzlichen Glückwunsch! Du hast es geschafft, mit deiner Stipendienbewerbung die erste Hürde zu nehmen und wurdest zum Auswahlgespräch eingeladen. Du bist also so kurz davor, dein Stipendium zu bekommen, denn das Auswahlgespräch ist oft die letzte Station auf dem Weg zum Stipendium.
Jetzt musst du noch ein letztes Mal alles geben und dich intensiv vorbereiten. Es wäre doch schade, wenn du so weit kommst und es am Ende doch scheitert, weil dich nicht richtig vorbereitet hast, oder?
Wie genau du dich vorbereitest und wie das Auswahlgespräch ablaufen kann, erfährst du in diesem Artikel!
Warum eine intensive Vorbereitung entscheidend ist
Erst einmal kannst du stolz auf ich sein, dass du es so weit geschafft hast! Und das meine ich ernst.
Ich kenne aber diese Situation zu gut, in der man sich vor dem Auswahlgespräch findet. Schließlich befand auch ich mich genau an diesem Punkt und hatte dieselben Fragen und Ängste.
- Wie soll ich mich vorbereiten?
- Was, wenn ich etwas Falsches sage?
- Wie beeindrucke ich die Auswahlkommission?
und noch viel mehr.
Am Ende hat es trotzdem klappt. Mein wichtigstes Learning, was ich aus diesen Interviews mitgenommen habe:
Ob du aufgenommen wirst oder nicht hängst maßgeblich mit deiner Vorbereitung zusammen!
Bevor du also überhaupt zum Auswahlgespräch antrittst, ist es wichtig, dass du dich wirklich intensiv darauf vorbereitest.
Und wie das geht, schauen wir uns jetzt mal im Detail an.
Fangen wir mit dem ersten Punkt an:
1. Finde alles über die Stiftung heraus, bei der du dich bewirbst!
Es klingt vielleicht offensichtlich, aber du wärst überrascht, wie viele Bewerber unvorbereitet “auf gut Glück” ins Gespräch gehen.
Sie haben sich in überhaupt nicht mit der Stiftung auseinandergesetzt. Teilweise habe ich sogar erlebt, dass sie nicht mal wissen, für was genau die Stiftung, bei der sie sich für ein Stipendium beworben haben, überhaupt steht… außer Kopfschütteln bleibt einem da nicht viel übrig.
Und glaub mir – du willst nicht den Moment erleben, wenn die Jury dich zur Stiftung befragt und du hier peinlich schweigen musst, weil du keinen blassen Schimmer hast!
Heißt also für dich: Informiere dich über die Stiftung, bei der du dich bewirbst.
- Welche Ziele verfolgt sie?
- Wer hat sie gegründet und warum?
- Welche Werte stehen im Vordergrund?
Die Antworten müssen wie aus der Pistole geschossen kommen, wenn dich jemand danach fragen sollte!
2. Studiere deine Unterlagen
Ebenfalls solltest du deinen Lebenslauf und dein Motivationsschreiben in- und auswendig kennen.
Denn oft werden Fragen zu deinen bisherigen Erfahrungen und deinem beruflichen Werdegang gestellt. Gerade, wenn du einige Entscheidungen in deinem Leben getroffen hast, die auf den ersten Blick nicht “logisch” erscheinen, ist es umso wichtiger, dass du sie nachvollziehbar erläutern kannst.
Mach dir also Gedanken zu den einzelnen Stationen deines Lebenslauf und stell dich darauf ein, dass man dich zu jeder Station intensiv befragen könnte.
3. Kenne jede Station deines Lebenslaufs
Die Jury wird wird sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deinen Lebenslauf im Vorfeld genau unter die Lupe nehmen und dich im Auswahlgespräch Fragen zu deinen Stationen oder Erfahrungen befragen. Deshalb ist es wichtig, dass du deinen Lebenslauf in- und auswendig kennst!
Womöglich wirst du gefragt, warum du dich für ein bestimmtes Praktikum entschieden hast oder was genau du in einem bestimmten Projekt gelernt hast. Solche Fragen zielen darauf ab, mehr über deine Entscheidungsprozesse und deine Entwicklung zu erfahren.
Sei also darauf vorbereitet, konkrete Beispiele zu nennen und zu erläutern, wie diese Erfahrungen dich geprägt haben. Wenn es Lücken oder ungewöhnliche Übergänge in deinem Lebenslauf gibt, könnte die Jury auch dazu Fragen stellen. Überlege dir also daher im Vorfeld schon plausible, nachvollziehbare Erläuterungen.
4. Ab jetzt heißt es jeden Tag nachrichten schauen!
Zumindest bis zum Auswahlgespräch solltest du jeden Tag Nachrichten schauen. Denn aktuelle Themen können immer wieder in einem Auswahlgespräch auftauchen.
Egal ob politische, wirtschaftliche oder gesellschaftliche Fragen – informiere dich in den Tagen vor dem Gespräch über die wichtigsten Nachrichten und Entwicklungen. Das zeigt, dass du dich für die Welt um dich herum interessierst und bereit bist, über den Tellerrand hinauszublicken.
Am Tag des Auswahlgesprächs - locker bleiben!
Okay, du hast dich intensiv vorbereitet und nun steht der große Tag bevor. Denk dran: Wenn du aufgenommen wirst, kann sich dein Leben um 180 Grad drehen. Und das ist keine Übertreibung.
Bevor du den Raum betritt's, atme mehrmals tief ein und aus. Und wenn du ready bist, gehst du rein…ach und ja nicht das Lächeln vergessen! Man soll dir schließlich auch ansehen, dass du dich freust, dabei sein zu dürfen. 😉 Denn beim Betreten des Raumes zählen die ersten Sekunden.
Vergiss nicht: Gegenüber von dir sitzen keine Roboter, sondern Menschen. Mit Gefühlen und Emotionen, die ganz genau wissen, wie aufgeregt bist 😉
Bleib also ganz cool und stell dich höflich vor.
Hier mal ein Beispiel:
“Hallo, ich heiße Jenny und freue mich dabei sein zu dürfen. Herzlichen Dank für die Einladung!”
Du siehst – ganz easy. Man muss da keine Wissenschaft daraus machen.
"Stellen Sie sich vor" - Der typische Gesprächsverlauf
Ausgenommen von der Förderung sind Promovierende, Studierende an Hochschulen des Bundes sowie Studierende an Verwaltungshochschulen mit Anwärterbezügen.
I'm sorry!
Das Gespräch beginnt oft mit einer lockeren Vorstellung. Sei darauf vorbereitet, in wenigen Sätzen über dich und deinen Hintergrund zu sprechen.
Mit anderen Worten:
- Wer bist du?
- Was machst du derzeit?
- Womit beschäftigst du dich in deiner Freizeit?
Ich empfehle dir, dein Intro im Vorfeld auswendig zu lernen. So vermeidest du während des Gesprächs vor lauter Nervosität den Faden zu verlieren. Viele neigen auch einen minutenlangen Monolog zu halten. Das solltest du natürlich vermeiden.
Typische Fragen im Auswahlgespräch und wie du sie meisterst
Gefördert werden Studierende aller Fachrichtungen, die durch besondere Leistungen und Engagement auffallen. Aber auch diejenigen, die bereits Berufserfahrung und Praktika vorweisen können oder deren bisheriger Lebensweg aufgrund ihrer Herkunft mit Hindernissen verbunden war, haben gute Chancen! Am Ende zählt der Gesamteindruck, den deine Bewerbung hinterlässt. Allerdings hier der Hinweis: Du musst an einer staatlichen bzw. staatlich anerkannten Hochschule immatrikuliert sein, um das Deutschlandstipendium zu bekommen
Zwar können die Auswahlgesprächen durchaus variieren, aber dennoch gibt es ein paar klassische Fragen, auf die du dich vorbereiten kannst.
1. Warum haben Sie sich für dieses Stipendium entschieden?
Hier gilt es, den Spagat zu schaffen zwischen persönlicher Motivation und den Werten der Stiftung. Erkläre, warum genau dieses Stipendium für dich wichtig ist und wie es zu deinen Zielen passt.
2. Was sind Ihre größten Stärken und Schwächen?
Eine klassische Frage, die oft gestellt wird. Hier ist Ehrlichkeit gefragt – aber mit Bedacht. Nenne deine Stärken und untermauere sie mit konkreten Beispielen – sonst bleiben es bloße Behauptungen.
Bei den Schwächen solltest du ehrliche Schwächen nennen und keine “Alibi-Schwächen” wie “ich bin bin zu perfektionistisch“. Denn solchen Aussagen wirken nicht nur sehr allgemein, sondern erwecken auch den Eindruck, dass du dir nicht wirklich Gedanken gemach hast. Nenn eine ehrliche Schwäche von dir, zeige aber gleichzeitig auf, wie du damit umgehst.
3. Wo sehen Sie sich in fünf Jahren?
Diese Frage testet deine Fähigkeit zur Zukunftsplanung. Bleibe realistisch, aber auch ambitioniert. Zeige, dass du klare Ziele hast und wie das Stipendium dir hilft, diese zu erreichen. Aber auch hier gilt:
Gehe bei der Frage, wo du dich in fünf Jahren siehst, chronoglisch vor. Liste also zunächst auf, was du in naher Zukunft vorhast, was danach folgt, und wie es dann mit dir weitergeht.
Kenne jede Station deines Lebenslaufs!
Die Jury wird wird sich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit deinen Lebenslauf im Vorfeld genau unter die Lupe nehmen und dich im Auswahlgespräch Fragen zu deinen Stationen oder Erfahrungen befragen. Deshalb ist es wichtig, dass du deinen Lebenslauf in- und auswendig kennst.
Womöglich wirst du gefragt, warum du dich für ein bestimmtes Praktikum entschieden hast oder was genau du in einem bestimmten Projekt gelernt hast. Solche Fragen zielen darauf ab, mehr über deine Entscheidungsprozesse und deine Entwicklung zu erfahren. Sei also darauf vorbereitet, konkrete Beispiele zu nennen und zu erläutern, wie diese Erfahrungen dich geprägt haben.
Wenn es Lücken oder ungewöhnliche Übergänge in deinem Lebenslauf gibt, könnte die Jury auch dazu Fragen stellen. Überlege dir also daher im Vorfeld schon plausible, nachvollziehbare Erläuterungen.
Mache dir im Vorfeld Gedanken darüber, welche Fragen die Jury zu deinem Lebenslauf stellen könnte und übe deine Antworten. Je besser du vorbereitet bist, desto selbstbewusster kannst du im Gespräch auftreten und läufst weniger Gefahr, nervös zu werden.
In meinem Buch “Der Stipendienschlüssel” gehe ich ausführlich auf das Thema “Auswahlverfahren” in einem gesonderten Kapitel ein.
Unter anderem erkläre ich dir, wie du die verschiedenen Verfahren des Auswahlgesprächs meisterst:
- Wie du das persönliche Gespräch / Interview meisterst
- Wie du eine gute Präsentation hältst
- Wie du eine Diskussion leitest und worauf du achten solltest
- und noch viel mehr
Dies waren nur einige Beispiele. Mit dem Stipendienschlüssel wirst du definitiv wissen, wie du das Auswahlgespräch meisterst!
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Gespräch vorbei? Das solltest du tun bzw. lassen!
Das Interview ist vorbei? Dann bedanke dich höflich für das Gespräch!
Höchstwahrscheinlich wirst du auf einem Stuhl gesessen haben. Diesen schiebst du brav wieder an den Tisch 😉
Wichtig: Vergiss nicht zu lächeln! Auch nicht bei der Verabschiedung
Ab jetzt heißt es Daumen drücken und abwarten. Was du auf gar keinen Fall tun solltest, ist der Stiftung nochmal eine E-mail zu schreiben. Bitte lass davon ab! Sowas wirkt unprofessionell.
Jetzt ist das Gespräch eh vorbei.
Also. Abwarten und Tee trinken. Wenn du überzeugt hast, wirst du schon aufgenommen 😉
In diesem Sinne: Ich drücke dir die Daumen bei deinem Gespräch!
Herzliche Grüße
Elias
Ansonsten war's das.
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Häufig gestellte Fragen zum Auswahlgspräch
Wie hoch ist die Förderung?
Du erhältst bei Aufnahme monatlich 300 €.
Kann ich mich auch als internationaler Student bewerben?
Yes, you can solange du an einer deutschen Hochschule eingeschrieben bist.
Kann ich das Stipendium auch bekommen, wenn ich schon im Master bin?
Ja, das Deutschlandstipendium ist für Bachelor- und Masterstudierende offen. Du kannst dich also auch im Master bewerben.
Sind Stipendien nur was für Studenten?
Nein, auch Schüler und Azubis können sich auf Stipendien bewerben! Immer mehr Förderwerke bzw. Stiftungen möchten verstärkt Auszubildende fördern. Für Schüler wiederum ist z.B. die START-Stiftung sehr zu empfehlen!
Kann man sich bei mehreren Stipendien bewerben?
Ja, kann man. Ich persönlich empfehle es sogar. Allerdings gibt es hier einige Dinge zu beachten. Auf dieses Thema gebe ich ebenfalls im Buch ein.
Ich bin nicht ehrenamtlich engagiert - kann ich mich trotzdem bewerben?
Es mag Stiftungen geben, die auch Bewerber ohne ehrenamtliches Engagement aufnehmen. Aber ich möchte ehrlich zu dir sein – ohne gesellschaftliches Engagement wird es schwer. Solltest du bis dato kein Engagement vorweisen, empfehle ich dir dringend, jetzt damit zu beginnen. Nicht nur für deine Stipendienbewerbung, sondern auch allgemein. Soziales Engagement gibt dir viel im Leben. Im Buch zeige ich dir ebenfalls, wie genau du vorgehen kannst, wenn du noch kein soziales Engagement vorzuweisen hast. Hierbei solltest du jedoch sechs bis 12 Monate im Voraus für deine Bewerbung einplanen.
Wann sollte ich mich am besten bewerben?
Zumindest nicht auf den letzten Drücker Hierzu musst du die Bewerbungsfristen der Stiftung kennen, bei der du dich um ein Stipendium bewerben möchtest. Diese kann nämlich von Stiftung zu Stiftung variieren.
Ich befinde mich bereits im fortgeschrittenen Stadium meines Studiums (bsp 5.Semester) - Kann ich mich trotzdem bewerben?
Auch das variiert von Stiftung zu Stiftung. Bei manchen Stiftungen bist du definitiv raus, wenn du dich bereits im 5. Semester deines Bachelor-Studiums befindest und keine weitere Fortbildun anstrebst. Wenn du jedoch noch ein Master-Studium / eine Promotion dranhängst, dann ist eine Förderung wiederum möglich. Wenn du dich aber im ersten oder zweiten Semester deines Bachelor-Studiums befindest, hast du in der Regel noch sehr gute Chancen!
Ich habe Zweifel, ob ich überhaupt genommen werde - warum sollte ich es versuchen?
Weil du sonst nie herausfinden wirst, ob es mit deiner Bewerbung geklappt hätte oder nicht. Willst du dich dein Leben lang fragen “was wäre, wenn ich es versucht hätte?”. Trau dich! Du hast fast nichts zu verlieren (außer etwas Zeit), aber sehr sehr viel zu gewinnen!
Wie oft kann ich mich bei einem Stipendium bewerben?
Auch das variiert von Stiftung zu Stiftung. Bei manchen Stiftungen darfst du dich nur ein einziges Mal bewerben. Bei anderen wiederum ist eine Mehrfachbewerbung möglich
Wenn ich das Buch kaufe und mich bewerbe und trotzdem eine Absage erhalte - war der Kauf dann umsonst?
Nein! Denn ich habe das Buch so geschrieben, dass du das Wissen nicht nur auf deine Stipendienbewerbung, sondern auch auf andere Bereiche deines Lebens anwenden kannst. Egal, wie deine Bewerbung ausgeht, das Buch gibt dir Werkzeuge und Methoden an die Hand, die dir auch auf deinem weiteren Lebensweg nützlich sein werden.
Ziel des Motivationsschreiben ist es nämlich nicht nur ein besseres Bild von dir zu vermitteln, sondern der Stiftung auch das klare Signal zu senden “Hey, wir sind ein Perfect Match!”.